Es ist mal wieder soweit, Laila ist läufig. In den Tagen vor- und auch während der Läufigkeit verändert sich Laila stark. Aber nicht nur sie leidet darunter, sondern auch ich als Hundemama. Was genau passiert, wie man sich als Hundehalter verhalten soll und einige Tipps möchte ich euch in diesem Beitrag mitgeben.
Läufigkeit – Was muss ich wissen?
Die erste Läufigkeit, auch Hitze genannt, tritt bei jedem Hund zu einem anderen Zeitpunkt ein. Kleinere Hunde werden oft bereits mit 6 Monaten das erste Mal läufig, grössere Hunde lassen sich gerne auch mal bis zum 2. Lebensjahr Zeit.
Die Läufigkeit tritt dann ein, wenn der Hund mitten in der Pubertät ist. Oft hat man in dieser Phase schon genug mit der Erziehung zu tun und dann kommt auch noch die Läufigkeit! Aber ganz ruhig, auch das geht wieder vorbei. 🙂
Laila erwischte es zum ersten Mal mit etwa 17 Monaten. Im Normalfall wird eine Hündin zwei Mal im Jahr läufig. Bei Laila muss sich das noch etwas einpendeln, sie wird jeweils einmal pro Jahr und immer zum Herbstanfang läufig.
Die sichtbare Läufigkeit dauert etwa 3-4 Wochen, aber auch das ist von Hündin zu Hündin unterschiedlich. Aktiv ist die Hitze aber etwa 6 Wochen. Sehr wichtig zu wissen ist, dass die Hündin zwischen dem 10. und 20. Tag 3 Tage lang fruchtbar ist! Während diesen Zehn Tagen darf Laila nur ab der Leine, wenn wirklich gar keine Hunde zu sehen sind. Die Tage davor und danach passe ich auch sehr gut auf, sie darf aber die ganze Zeit unangeleint sein.

Benehmen vor der Läufigkeit
Ungefähr einen Monat bevor die Hitze bei Laila beginnt, fängt sie an sich anders zu benehmen. Von dem einen auf den anderen Tag schmeckt ihr das geliebte Barffleisch nicht mehr und sie lässt es einfach stehen. Im Laufe des Tages kommt dann aber doch der Hunger und Laila wird etwas zickig. Ich bleibe aber konsequent und warte bis es Abend ist, bevor sie die Portion vom morgen wieder erhält. Trotz des grossen Hungers isst Laila meistens am Abend auch nicht freiwillig. Mein Freund oder ich müssen dann immer neben dem Futternapf stehen bleiben und gefühlte 1000 Mal „iss jetzt“ sagen, bis sie dann ein paar bissen nimmt.
Damit sie in diesen Wochen nicht aushungert, koche ich ihr während dieser Zeit Poulet Fleisch, Hackfleisch oder Leber. Lustig ist, dass sie das gekochte Fleisch sofort isst, aber das Barffleisch immer stehen lässt.
Vor der Läufigkeit wird Laila etwas Zickig und Dickköpfig. Sie ist eigentlich ein Hund, der ganz gelassen ist und immer gehorcht. Aber in dieser Zeit hört sie auf kein einziges Kommando. Wenn ich sie beim Spaziergang zurückrufe, bleibt sie einfach wo sie ist. Erst wenn ich etwas lauter werde, kommt sie dann mal ganz langsam zurück. Auch andere Befehle die sonst immer klappen, funktionieren plötzlich nicht mehr. Laila macht in dieser Zeit mehr oder weniger was sie will.
Zu Hause meckert sie am laufenden Band rum. Wenn sie sprechen könnte, würde sie wahrscheinlich etwas in dieser Art sagen:
„Alles ist blöd! Mir ist langweilig! Ich hab Hunger! Niemand beachtet und streichelt mich!“
Kurz bevor die Läufigkeit dann so richtig beginnt, beruhigt sich Laila wieder und verändert ihr Verhalten erneut.
Benehmen während der Läufigkeit
Plötzlich liebt sie ihr Barffleisch wieder und verschlingt es richtig. Danach könnte es ruhig noch einmal eine Portion geben. Sie gehorcht auch wieder und ist sehr anhänglich. In den nächsten 3-4 Wochen weicht Laila mir nicht mehr von der Seite. Sie kuschelt sich immer an mich, möchte gestreichelt werden und benötigt ganz viel Aufmerksamkeit und Liebe. Normalerweise schläft Laila in der Nacht in einem von ihren Körbchen oder neben dem Bett auf dem Boden. Da sie jetzt aber so anhänglich ist, springt sie in der Nacht oft aufs Bett und kuschelt sich dann an mich. Zum Schutz spanne ich ein zweites Lacken am Fussende, da sie genau weiss, dass sie nur dort liegen darf. Das Gute daran ist, wenn es draussen so richtig kalt wird habe ich wenigstens warme Füsse. 🙂
Während den 10-20 Tagen in denen es „gefährlich“ ist, muss Laila oft an der Leine laufen. Ihr macht das nicht besonders viel aus, da sie in diesen Tagen eher müde und schlapp ist. Ab und zu kommt dann auch ein Rüde vorbei, aber zu meiner eigenen Überraschung scheucht Laila andere Hunde immer weg. Trotzdem kann es natürlich immer anders sein und deshalb bin ich in dieser Zeit besonders vorsichtig und scheuche den einen oder anderen Hund auch mal selber weg.
Im Grossen und Ganzen ist diese Zeit ganz ruhig. Wir machen es uns oft auf dem Sofa gemütlich und Laila erhält zusätzliche Streicheleinheiten.
Benehmen nach der Läufigkeit
Bis jetzt hatte ich mit Laila immer grosses Glück. Sie benimmt sich einige Tage nach der Läufigkeit schon wieder ganz normal. Aber von anderen Hundebesitzern habe ich schon gehört, dass die Hündin nach der Hitze Scheinschwanger werden und zum Beispiel Stofftiere beschützen und wie ihre eigenen Kinder behandeln. Ich bin so froh, dass uns das mit Laila noch nie passiert ist.
Wie verhalte ich mich, wenn andere Hunde kommen
Ein ungeschriebenes Gesetz bei den Hundehaltern ist: „Wenn der entgegenkommende Hund an der Leine ist, nehme ich meinen Hund auch an die Leine!“ So ist es uns zumindest in der Hundeschule erklärt worden. Leider hält sich nicht jeder Hundehalter daran. Laila darf ja eigentlich immer frei laufen, wir benutzen die Leine wirklich nur an der Strasse oder in der Stadt. Aber wenn sie Läufig ist, nehme ich sie immer an die Leine sobald uns ein Hund entgegenkommt. Das Risiko ist mir einfach zu gross und dadurch habe ich das Gefühl der Kontrolle. Oft leint der entgegenkommende Hundebesitzer seinen Hund aber nicht an, sondern lässt ihn einfach auf uns zu rennen. Mich macht das immer ein bisschen wütend da ich Leinenbegegnungen nicht gut finde und einfach nicht weiss was der Hund jetzt macht. Wenn es ein Rüde ist, muss Laila sich sofort zwischen meine Beine setzen, damit ich sie optimal beschützen kann. Ich rufe dann dem anderen Hundebesitzer zu und frage ihn, ob er seinen Hund bitte an die Leine nehmen kann. Wenn er dann hört das Laila läufig ist, versteht er die Situation dann meistens auch.
Tipps
- Bleibt konsequent! Vor allem in der Proöstrus-Phase müsst ihr unbediengt hart bleiben und die Kommandos durchziehen, auch wenn es nicht immer einwandfrei klappt
- Viele Hündinnen waschen sich während der Läufigkeit selbst. Trotzdem findet man immer mal wieder Blutflecken. Wenn ihr das vermeiden wollt, könnt ihr ganz einfach Hundewindeln in einem Fachhandel kaufen, oder ihr nehmt eine alte Unterhose von euch, schneidet ein Loch für den Schwanz ein und zieht sie eurer Hündin an
- Gebt eurer Hündin ganz viel aufmerksamkeit und liebe, denn das braucht sie jetzt am meisten
- Geht an einem Ort spazieren den ihr kennt. Am besten ist es immer, wenn ihr weit nach vorne und nach hinten sehen könnt, damit ihr andere Hunde sofort seht und handeln könnt
- Verwendet eine ausziehbare Leine. In der gefärlichen Phase benutze ich immer eine Leine die ausziehbar ist, damit ich die Sicherheit der Leine habe, aber Laila trotzdem frei laufen kann
- Wenn andere Hunde auf euch zukommen, geht in eine Position in der ihr eure Hündin beschützen könnt und ruft etwas. Viele Hundebesitzer haben Verständnis für diese Situation und rufen ihren Hund sofort zurück
- Ruhig bleiben und Tee trinken! Es geht irgendwann vorbei. 😉
Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Beitrag einiges erklären! Wenn ihr noch fragen habt könnt ihr mir natürlich gerne auf Instagram eine DM senden!
Pfotige Grüsse
Scarlet und Laila